Psychotherapie Cetin

Verhaltenstherapie


Um ein Erstgespräch zu erhalten sprechen Sie mir bitte auf meinen Anrufbeantworter, ich rufe Sie zeitnah zurück.


Öffnungszeiten:


Montag bis Freitag von 9:00 bis 19:00 Uhr.


Telefonische Sprechzeiten:


Freitag von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr




   















Praxis Cetin


Wir sind eine Praxis für Psychotherapie und Verhaltenstherapie in Freudenberg und behandeln Menschen mit psychischen Störungen. Wir arbeiten dabei vorwiegend mit Methoden der Verhaltenstherapie. Durch spezielle Zusatzausbildungen kommen bei uns, je nach Problemlage auch zusätzlich übende Verfahren wie, Autogenes Training oder progressive Muskelentspannung zum Einsatz. Zudem bieten wir Gruppentherapieprogramme wie Aktivitätengruppen oder Rückfallprophylaxegruppen an. Die Teilnahme dazu ist freiwillig und kann jederzeit beendet werden.


Wir machen Therapie- und Beratungsangebote für Menschen mit psychischen Problemen oder Problemen mit der Bewältigung des Lebensalltags. Dabei stehen die Behandlung von Ängsten, Zwangsstörungen, Depressionen, Persönlichkeits- und Beziehungsstörungen und psychosomatischen Beschwerden im Mittelpunkt. Bei Bedarf beziehen wir das soziale Umfeld oder den/die Beziehungspartner/innen mit ein.


Eine Verhaltenstherapie setzt eine ernsthafte Bereitschaft und Motivation zu persönlicher Veränderung voraus, eine Bereitschaft über sich nachzudenken, darüber offen zu sprechen und neue Wege für sich auszuprobieren. Ebenfalls ist eine Bereitschaft notwendig, sich verbindlich auf einen evtl. längeren Therapieprozess einzulassen und dafür persönliche Zeit mit einzuplanen. Nur durch Ihr persönliches Engagement können Probleme vermindert oder überwunden werden.


 




Definition: Psychotherapie


Psychotherapie bedeutet die Behandlung seelischer Probleme. Sie bietet Hilfe bei Störungen des Denkens, Fühlens, Erlebens und Handelns. Dazu zählen psychische Störungen wie Ängste, Zwänge, Depressionen, Essstörungen, Verhaltensstörungen, Süchte, u.a.


Darüber hinaus wird Psychotherapie bei psychosomatischen Störungen angewandt. Der Begriff Psychosomatik bringt zum Ausdruck, dass die Psyche (Seele) einen schädigenden Einfluss auf das Soma (Körper) hat.


Immer mehr werden psychologische Behandlungsmethoden begleitend zu medizinischen Maßnahmen bei organischen Störungen eingesetzt (z.B. bei chronischen Erkrankungen, bei starken Schmerzzuständen, bei neurologischen Störungen, bei Herz-Kreislauferkrankungen).


Wann ist eine Psychotherapie ratsam?


Wer von seelischen Problemen geplagt wird und diese alleine nicht in den Griff  bekommt, sollte sich ebenso wenig wie bei körperlichen Erkrankungen scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die gilt natürlich vor allem dann, wenn sich die psychische Störung schon über längere Zeit hinzieht oder wenn sie sich gar mehr und mehr verschlimmert. Für den Erfolg einer Therapie ist es allerdings sehr bedeutsam, daß der Betroffene ernsthaft dazu bereit ist, sich mit seinen Problemen auseinanderzusetzen und an deren Beseitigung, unterstützt durch den Psychotherapeuten mitzuarbeiten. Damit eine Psychotherapie erfolgreich ambulant durchgeführt werden kann, muss beim Patienten im übrigen noch ein Mindestmaß an psychischer Stabilität und Belastbarkeit  gegeben sei. Andernfalls ist eine stationäre Psychotherapie vorzuziehen.



Unser Leitbild


Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen die Patienten, deren Wünsche, Ängste und Rechte wir stets respektieren. Wir wollen allen Patienten ohne Unterschied freundlich und offen begegnen, gleich welchen Alters, Geschlechts, religiöser, politischer und sexueller Orientierung sie sind. Wir versuchen, uns nicht durch äußerliche Eindrücke oder unbekannte Verhaltensformen zu Vorurteilen verleiten zu lassen.

 

Wir pflegen nach Innen und Außen einen respektvollen und rücksichtsvollen Umgang, der sich besonders durch Höflichkeit, gegenseitige Unterstützung und Wertschätzung auszeichnen soll.

 

Wir versuchen, stets gut zuzuhören und uns aussprechen zu lassen.

 

Wir orientieren unsere Arbeit stets an aktuellen Erkenntnissen und Leitlinien, woran sich alle Mitarbeiter im Rahmen ihrer Möglichkeiten, ihrer Position und Funktion aktiv beteiligen. Wir bilden uns kontinuierlich fort. Wir achten sorgfältig auf die Einhaltung aller Internen Regelungen und externer Vorgaben beispielsweise zur Hygiene, dem Gerätemanagement und der Arbeitssicherheit.

 

Wir wollen und können immer noch besser werden. Daher nehmen wir alle Vorschläge und Hinweise zur Weiterentwicklung, ganz besonders Beschwerden und Fehler, ernst und prüfen systematisch daraus abzuleitende Verbesserungsmaßnahmen.


Die Praxis wird als Einzelpraxis geführt und legt Wert auf eine persönliche und individualisierte Behandlung, auf der Grundlage wissenschaftlich aktueller Erkenntnisse. Die theoretische und methodische Ausrichtung ist streng an den geltenden Bestimmungen der „Psychotherapie-Richtlinien“ des G-BA (Gemeinsamer Bundesausschuss) orientiert. Es kommt das Richtlinienverfahren der „Verhaltenstherapie für Erwachsenen als Gruppen- und Einzelsetting“ sowie das Verfahren der „Entspannung (Autogenes Training und Progressive Muskelentspannung“ zur Anwendung.

 

Den zur Anwendung kommenden Psychotherapieverfahren liegt ein Menschenbild zugrunde, das seine theoretischen Wurzeln in der Verhaltensbeobachtung von Tieren verankert sieht, versteht den Menschen jedoch deutlich stärker als „bewusst gestaltenden Konstrukteur“ seines Lebens. Dem „Mensch“ wird ein zentrales, aktives, schöpferisches und kreatives Potenzial zugestanden.

 

Das Leitbild liegt in der Praxis aus und ermöglicht so den Patienten die Einsichtnahme.

 

Patientenorientierung

 

Jedem Patienten wird in gleicher Weise mit Respekt, Achtung und Wertschätzung begegnet, unabhängig von seiner Nationalität, seinen religiösen oder politischen Überzeugungen, seiner Hautfarbe oder seiner Weltanschauung.

 

Das Selbstbestimmungsrecht des Patienten ist unantastbar. Dies ist für die Gestaltung der therapeutischen Beziehung grundlegend handlungsleitend.

 

Jede Beschwerde wird aufgenommen und zeitnah bearbeitet, um begründet unzufriedene Patienten zufrieden zu stellen.

 

Fehler sind „nicht geplante unerwünschte Ereignisse und oder Ergebnisse“. Die Ursachen für ihr Auftreten werden analysiert und Bedingungen geschaffen, die das erneute Auftreten dieser Fehler vermeiden bzw. ausschließen.

 

Ein Höchstmaß an Transparenz in der Psychotherapie wird, soweit sie therapeutisch indiziert ist, angestrebt.

 

Qualität

 

Die Praxisleitung stellt sicher, dass ein Höchstmaß an Qualität in der psychotherapeutischen  Versorgung zur Anwendung kommt.

 

Die Praxisleitung stellt sicher, dass sie sich regelmäßig fortbildet, um auf dem neusten Stand der Wissenschaft zu bleiben.

 

Die Praxisleitung nutzt ein Qualitätsmanagement-System, um die Qualität der Leistungen zu objektivieren, zu bewerten und ständig zu verbessern.

 


 

Sicherheit

 

Die Praxisleitung stellt sicher, dass jederzeit eine moderne und perfekt gewartete, technisch und wissenschaftlich fundierte Ausstattung zur Anwendung kommt, um Patienten eine Diagnostik und Therapie auf hohem Niveau anzubieten.

 

Die Praxisleitung stellt sicher, dass die geforderten hygienischen Standards eingehalten werden.

 

Persönliches Auftreten

 

Die Praxisleitung verpflichtet sich zu einem stets freundlichen und professionellen Auftreten, nicht nur gegenüber Patienten, sondern auch gegenüber externen Kunden und Interessenpartnern (Kollegen, Zuweiser, Lieferanten, Krankenkassen etc.). Dies gilt selbstverständlich auch für sämtliche Schrift- und Telefonkontakte.

 

Ethische Grundsätze und Maßgaben aus der Berufsordnung (u. a. das Gebot der Abstinenz) werden beachtet.

 

Wirtschaftlichkeit

 

Das Gebot der Wirtschaftlichkeit ist ein wesentlicher unternehmerischer Faktor, der die psychotherapeutische Dienstleistungserbringung langfristig sicherstellt und von der Praxisleitung durchgängig beachtet wird.

 

Die Praxisleitung bietet den Patienten nur dann Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) an, wenn sie davon überzeugt ist, dass diese medizinisch/psychotherapeutisch wirksam und sinnvoll sind.

 

Innovation

 

Die Praxisleitung fühlt sich dem Gedanken des „Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses“ (KVP) verpflichtet. Daher nutzt sie Vorschläge und Hinweise zur ständigen Weiterentwicklung der Kerndienstleistung „Psychotherapie“ und ihrer unterstützenden Prozesse.

 

Die Praxisleitung führt neue Behandlungsformen und Techniken ein, sobald deren Nutzen wissenschaftlich belegt und sie von deren Nützlichkeit überzeugt ist.



Die Praxis setzt sich dafür ein,

dass Menschen lernen, unnötiges Leiden aufzulösen,

notwendiges Leiden zu vermindern und

ein zufriedenes und erfülltes Leben zu leben.


Transparenz

Um in einer Psychotherapie erfolgreich zu sein, ist eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Patient und Therapeut notwendig. Gegenseitiges Vertrauen entsteht durch Berechenbarkeit und Glaubwürdigkeit. Alle Methoden und Vorgehensweisen werden deshalb von uns transparent dargestellt, so dass Sie jederzeit entscheiden können, ob Sie diesen Weg gehen wollen oder nicht. Auf undurchsichtige Tricks und Überrumpelungen wird gänzlich verzichtet. Sie behalten jederzeit die Kontrolle in der Therapie.

 

Klarheit

Wir sind zur Klarheit verpflichtet und sprechen deshalb die notwendigen Dinge an. Wir informieren Sie umfassend über Möglichkeiten, Grenzen und Inhalte von Psychotherapie und beraten Sie zielorientiert. Auch mögliche, für Sie unliebsame Dinge, werden wir respektvoll, aber klar ansprechen.

 

Selbstverantwortung

Jeder Mensch muss Selbstverantwortung übernehmen, wenn er seine Probleme bewältigen und ein zufriedenes Leben leben will. Vor diesem Hintergrund sind sowohl Sie als auch wir für unsere Entscheidungen und unser Verhalten selbst verantwortlich. Die Übernahme von Selbstverantwortung ist für eine erfolgreiche Psychotherapie deshalb unabdingbare Voraussetzung, da Sie sich nur selbst verändern können. Wir zeigen Ihnen, wie das gehen kann. Sie entscheiden, ob sie das übernehmen. Auch wir Therapeuten achten auf unsere psychische und körperliche Gesundheit.

 

Selbsthilfe

Alle angebotenen Vorgehensweisen sind darauf ausgerichtet, dass Sie Ihre Selbsthilfekompetenzen erweitern und verbessern, so dass Sie ihre emotionalen Probleme jetzt und in der Zukunft auch ohne therapeutische Hilfe lösen können.

 

Kompetenzorientierung

Wie die meisten Menschen haben auch Sie die notwendigen Fähigkeiten, Ihre Probleme zu lösen, auch wenn Sie zeitweise, insbesondere in Krisen, keinen Zugriff auf ihre Kompetenzen haben. Der Zugriff auf die vorhandenen Kompetenzen wird von uns gefördert. Ebenso werden Sie erkennen, dass bestimmte Verhaltensweisen, die Ihnen als „verrückt“ erscheinen, durchaus in Ihrer inneren Welt sinnvoll sind oder es in der Vergangenheit waren. Wir helfen Ihnen, Kompetenzen zu erwerben, die zum Erreichen Ihrer Ziele notwendig sind.

 

Partnerschaftlichkeit und Respekt

Wir sehen Sie und uns als Partner, die zusammen Lösungen für umschriebene Probleme suchen. Gegenseitiger Respekt und gegenseitige Achtung sind dafür Voraussetzung. Wir achten stets die selbstverantwortlichen Entscheidungen unserer Patienten.


 

Zielorientierung

Psychotherapie ist Mittel zum Zweck. Deshalb ist unser Vorgehen stets zielorientiert. Sie geben uns die (erreichbaren) Ziele vor und sind bereit, die notwendigen Dinge zu tun, um diese Ziele zu erreichen. Wir unterstützen Sie, das möglichst schnell und nachhaltig zu vollbringen. Zu diesem Zweck wählen wir die unseres Wissens nach effektivsten Methoden aus und passen diese individuell an Ihre Voraussetzungen an. Da wir jedes dogmatische Vorgehen ablehnen, kommen Methoden aus verschiedenen Therapieschulen zur Anwendung. Wir bieten nur Vorgehensweisen an, die Ihren Zielen förderlich sind und verzichten auf unnötige Angebote.

 

Exzellenz

Wir haben uns zu einer exzellenten Arbeit verpflichtet und dafür das Qualitätsmanagement-System QEP - Qualität und Entwicklung in Praxen® etabliert. Alle Mitarbeiter beteiligen sich an der Umsetzung und der Weiterentwicklung der Qualitätsergebnisse. Dazu führen wir regelmäßig diagnostische Messungen vor, während und nach der Therapie durch und fragen Sie nach Rückmeldungen über den therapeutischen Prozess. Um die Qualität zu verbessern, brauchen wir Ihre Rückmeldungen und laden Sie ein, unsere Arbeit jederzeit zu bewerten. Wann immer möglich und sinnvoll, werden wir Verbesserungsmaßnahmen durchführen.



Serkan Cetin



Lebenslauf

 

  • Serkan Cetin, geboren am 07.12.1972 in Adana, Türkei, verheiratet, keine Kinder, wohnhaft im Falkenhorst, Falkenweg 3 in 97896 Freudenberg, Deutscher und Türkischer Staatsbürger
  • Seit Januar 2020 Supervisor AVM Würzburg, ca. 8 Stunden pro Monat
  • Seit September 2017 Ausbildung zum Supervisor IFKV Bad Dürkheim, ca. 10 Stunden pro Monat
  • Seit 2016 Tätigkeit als freier Dozent, Institutsambulanz AVM Bamberg, Tätigkeit in Würzburg, Bamberg, Regensburg und München. Fächer: Gender, Gruppentherapie und Kulturelle Unterschiede in der Verhaltenstherapie, ca. 60 bis 120 Stunden pro Jahr
  • Seit 2014 ganzer Kassensitz, Verhaltenstherapie Erwachsene, Einzeltherapie, Gruppentherapie und Entspannungsprogramm für Patienten, ca. 50 Stunden pro Woche
  • 2009-2014 Ausbildung zum Verhaltenstherapeuten, Poliklinische Institutsambulanz Mainz
  • Neben der Ausbildung Gruppentherapie für depressive Patienten, Tagesklinik Mainz
  • Außeneinsatz als Therapeut in der Drei Burgen Klinik Bad Münster am Stein, Herzinfarkt und Schmerzpatienten
  • Außeneinsatz als Therapeut Stankt Franziska Stift Bad Kreuznach, Psychosomatische Erkrankungen
  • 2002-2009 Studium Psychologie in Wuppertal
  • Neben dem Studium Nebentätigkeit als ambulanter Krankenpfleger für psychisch Kranke in Remscheid uund Wuppertal
  • 2000-2002 Caritas Krankenhaus Bad Mergentheim, Dialyse, Krankenpflegetätigkeit
  • 1997 - 2000 Ausbildung zum Krankenpfleger, Caritas Krankenhaus Bad Mergentheim
  • 1995 – 1997 Übungsleiter und Trainer, Fußball D-Jungend Grossheubach
  • Fachabitur in Aschaffenburg, Realschule in Miltenberg, Haupt- und Grundschule in Großheubach
  • Hobbies: Meditation, Sport, Politik und Gesellschaft










 

 

 

 

  1. Einleitung

Im Rahmen der Suche nach einem Praktikumsplatz wurde ich online auf die Psychotherapeutische Praxis Cetin in Freudenberg aufmerksam. Was ich besonders interessant fand, war das Angebot der wöchentlichen Meditation für Herrn Cetins Patienten. Nach einigen Mails und Telefonaten, ebenso wie einem Kennenlerngespräch, erhielt ich eine Zusage von Herrn Cetin.

Die Praxis besteht aus einem Warteraum und einem Sprechzimmer. In letzterem arbeitete ich donnerstags von 14 bis 18 Uhr bzw. von 14 bis 20 Uhr. Jeden Donnerstag bietet Herr Cetin Autogenes Training mit Sahaja Yoga Elementen an, eine Form der Entspannung und Meditation, an der ich ebenfalls teilnehmen durfte. In regelmäßigen Abständen fand anschließend die Gruppentherapie statt, der ich auch beiwohnen durfte. Während meines Praktikums war ich Herrn Cetins einzige Praktikantin, wobei er immer offen für Studierende ist, die in seiner Praxis einen Einblick in die Arbeit eines Psychotherapeuten erhalten möchten.

Relevantes Vorwissen aus dem Studium konnte ich bereits in der Klinischen Psychologie, so wie in der Interventionspsychologie sammeln. Die Arbeit in der Praxis vertieft inhaltliches Wissen und erweitert es um administrative, organisatorische Aufgaben, die den Alltag eines Therapeuten realistisch aufzeigen.

 

  1. Aufgaben

Im Laufe des Praktikums übernahm ich sowohl Aufgaben, die in den Praxisalltag eingebettet waren, als auch ein Projekt, welches ich selbstständig gestaltete. Nach einer Einarbeitung durch Herrn Cetin arbeitete ich sehr selbstständig, wobei ich ihn immer telefonisch erreichen konnte, wenn ich Schwierigkeiten hatte.

Während der telefonischen Sprechstunde nahm ich Anrufe entgegen, vergab Termine und setzte Anrufer auf die Warteliste für eine Therapie. Hierbei kam ich nicht nur mit den organisatorischen Aspekten der Arbeit in einer psychotherapeutischen Praxis in Kontakt, sondern erfuhr auch viel über die Patienten und deren Lebensumständen.

Des Weiteren erledigte ich administrative Aufgaben, wie das Aktualisieren der Patientenakten, Aufsetzen von Infotexten und Auffüllen der Kopiervorlagen. Die Quartalsabrechnung erledigte ich ebenfalls gemeinsam mit Herrn Cetin.

Jeden Donnerstag durfte ich außerdem an dem von Herrn Cetin angebotenen Autogenes Training mit Sahaja Yoga Elementen teilnehmen. Die fast einstündige Meditationsübung schult nicht nur die Achtsamkeit, sondern ist auch in der Lage, die Symptomatik der Patienten und Patientinnen nach und nach zu verbessern. An einem Termin durfte ich außerdem selbstständig die Meditation abhalten, wobei ich mit den Patientinnen und Patienten eine progressive Muskelentspannung durchführte.

Im Anschluss an die Meditation fand im zweiwöchigen Abstand die Gruppentherapie statt, bei der ich ebenfalls dabei sein durfte. Die Gruppe umfasste ca. fünf Patientinnen und Patienten, die im gemeinschaftlichen Setting über ihre Erkrankungen sprachen und durch gegenseitigen Austausch prophylaktische Maßnahmen erlernten.

Des Weiteren wertete ich den SCL-90 aus, den die Patientinnen und Patienten vorher erhalten hatten.

Gegen Ende meines Praktikums durfte ich ein eigenes Projekt durchführen. Bereits vor einigen Jahren hatte Herr Cetin eine Patientenbefragung zum Qualitätsmanagement in der Praxis durchgeführt. 2021 sollte ich diese Befragung nun selbstständig wiederholen, auswerten und onlinestellen. Hierzu telefonierte ich mit über achtzig Patientinnen und Patienten, stellte ihnen geschlossene und offene Fragen und wertete ihre Antworten aus.

 

  1. Fazit

Im Rahmen meines Praktikums bei Herrn Cetin erhielt ich wertvolle Einblicke in die Arbeit eines Psychotherapeuten.

In der Gruppentherapie und in den Gesprächen mit Herrn Cetin erlebte ich praxisnah, was ich im Studium bereits teilweise gelernt hatte, von dem ich aber nur eine sehr theoretische Vorstellung hatte. Besonders durch die Telefonate bezüglich der von mir durchgeführten Patientenbefragung konnte ich in Kontakt mit Patienten kommen, die mir – mal mehr und mal weniger – von ihren Lebensumständen berichteten. Hierdurch wurde mir verdeutlicht, dass die Arbeit eines Therapeuten durchaus auch psychisch und emotional belastend sein kann. Herr Cetin gleicht diese Belastung u.a. auch durch seine Tätigkeit als Dozent bei der AVM Würzburg, ebenso wie durch regen Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen, aus.

Auch die administrativen Aufgaben und organisatorischen Rahmenbedingungen in einer eigenen Praxis konnte ich kennenlernen. Berichte und Gutachten schreiben, Abrechnungen durchführen und Telefonate führen gehören ebenso zur Arbeit eines niedergelassenen Psychotherapeuten, wie die Therapie seiner Patienten.

Insbesondere die Meditation, die auch viele Patienten als hilfreich bezeichnen, konnte mich nachhaltig beeinflussen. Unabhängig von religiösen Vorstellungen und Überzeugungen erlernen Teilnehmende verschiedene Aspekte der Achtsamkeit. Während es mir selbst zu Beginn noch sehr schwerfiel, fast eine Stunde über nichts Spezifisches nachzudenken, bemerkte ich von Woche zu Woche eine Veränderung. Mitunter sprachen Patienten von einer „Trance“ und davon, „gar nicht mehr aufhören zu wollen“. Durch die Meditation kann Müdigkeit abgelegt, ebenso wie Unruhe abgebaut werden. Auch ich bemerkte diese Effekte.

Auch die Arbeit zusammen mit Herrn Cetin empfand ich durch seine ruhige, ausgeglichene Art als sehr angenehm. Ich arbeitete sehr selbstständig, konnte mich bei Problemen und Fragen aber jederzeit an Herrn Cetin wenden. Man sollte keine Scheu davor haben, Telefonate zu führen und eigenverantwortlich zu arbeiten. Im Gegenzug erhält man einen realistischen, praxisnahen Einblick in die Arbeit eines psychologischen Psychotherapeuten mit eigener Praxis.

Insgesamt hat mir mein Praktikum bei Herrn Cetin sehr gefallen und ich kann es anderen Studierenden nur weiterempfehlen.

 

 








Rückmeldung Herr Cetin über "offen geblieben":


Längere Sprech- und Öffnungszeiten:

Insgesamt 2 Patienten haben diesen Wunsch geäußert. Meine Sprechzeiten für die Einzelsitzung sind meistens zwischen 25 und 75 Minuten.Entspannung 50 Minuten,  Gruppentherapie 100 Minuten und genehmigte Psychotherapiestunden 50 Minuten. 

Noch längere Öffnungszeiten möchte ich aus gesundheitlichen Gründen nicht gewähren. Ich arbeite zwischen 45 und 50 Stunden die Woche.


Genauere Eingehen auf die Diagnose: Insgesamt 1 Patient. Leider konnte ich nicht herausfinden, wer das angegeben hat. Bitte in der Einzeltherapie nachfragen.


Die Wartezeiten finde ich auch viel zu lange (insgesamt 6 Patienten). Leider kann ich daran nichts ändern. Es gibt zu wenig Psychotherapeuten und die Nachfrage steigt stetig. 90% der Patienten auf der Warteliste haben bis zu meinem Angebot einer Erstsitzung schon einen anderen Therapeuten gefunden. Deshalb lohnt es sich immer auf mehreren Wartelisten zu stehen.


Ich biete meistens zwischen 7 und 21 Tagen eine Einzeltherapiestunde an. Die Entspannung findet wöchtlich statt. Die Gruppentherapie am Ende der Therapie, insgesamt 5 Sitzungen. Ich finde es für meine Patienten besser die Psychotherapei auf 18 Monate oder länger zu strecken anstatt diese in 9 Monaten durch zu ziehen. Entscheidend für den Erfolg der Therapie ist die Verhaltensänderung während und nach der Therapie. Zum Beispiel: Soziale Aktivitäten, Sport oder Work- Live Balance aufbauen. Die Verhaltensänderung über einen längeren Zeitraum ist oftmals einfacher als in einem kurzen. Regelmäßigere Thermine sind wegen Urlaub, Fortbildung usw. nicht immer möglich. Bei Unstimmigkeiten diese bitte in der Einzeltherapie ansprechen (Insgesamt 3 Patienten gaben diese Wünsche an).